Probiotika für Kinder bestehen aus ausgewählten Darmbakterienstämmen. Sie helfen dabei, die Darmflora von Kindern aufzubauen und können beispielsweise bei Koliken oder Neurodermitis eingesetzt werden, aber auch zur Vorbeugung von Allergien sowie zur Stärkung des Immunsystems.
Aufbau der Kinder-Darmflora hilft bei typischen Kinder-Beschwerden
Kinder-Probiotika können die Darmflora der Kleinen aufbauen. Sie kommen immer dann zum Einsatz, wenn der Verdacht nahe liegt, dass beim Kind eine Dysbiose besteht. Das ist der Fall, wenn das Kind chronische Beschwerden hat, beispielsweise schmerzhafte Blähungen oder andere unangenehme Verdauungsbeschwerden. Auch plötzlicher Durchfall kann mit Probiotika therapiert werden. Genauso können Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder generell Allergien auf eine Darmflorastörung hinweisen. Jetzt sollte die Darmflora der betroffenen Kinder aufgebaut werden. Dazu werden begleitend Probiotika verabreicht.
Was sind Probiotika?
Als Probiotika bezeichnet man nützliche Bakterienstämme. Diese Bakterienstämme sind normalerweise ein natürlicher Bestandteil der gesunden Kinder-Darmflora und können daher immer dann eingesetzt werden, wenn beim Kind eine gestörte Darmflora vermutet wird.
Wie wirken Probiotika?
Probiotika wirken zweifach: Direkt und indirekt. Einerseits wirken sie direkt bei der Einnahme. Andererseits aber tragen sie langfristig über Wochen hinweg zum Aufbau einer gesunden Darmflora bei. Und eine gesunde Darmflora ist die Grundvoraussetzung für Gesundheit und Wohlbefinden.
Manche Bakterienstämme beispielsweise helfen bei der Verdauung.
Andere heilen die Darmschleimhaut und verhindern somit, dass feindliche Bakterien, Erreger oder auch Gifte die Darmschleimhaut durchdringen, in den Blutkreislauf gelangen, sich im Körper ausbreiten und dort zu Schäden und chronischen Krankheiten führen.
Andere probiotische Bakterienstämme trainieren und stärken das Immunsystem, indem sie Immunprozesse innerhalb und außerhalb des Darms stimulieren. Wieder andere fördern beziehungsweise die zügige Stuhlausscheidung.
Was zerstört die Darmflora beim Kind?
Viele Faktoren aber führen zum Verschwinden der nützlichen Darmbakterien.
Kinder, die per Kaiserschnitt geboren werden, verfügen nicht über die gesunde Vielfalt der Darmbakterienstämme, wie dies bei natürlich geborenen Kindern der Fall ist.
Kinder, die nicht gestillt werden, verfügen ebenfalls über eine andere Darmflora als gestillte Kinder.
Die Darmflora wird vererbt. Wenn Eltern und Geschwister bereits eine gestörte Darmflora aufweisen, kann das Kind keine gesunde Darmflora entwickeln und übernimmt die gestörte Darmflora.
Die Einnahme von Antibiotika beeinträchtigt die Darmflora stark, denn Antibiotika vernichten nicht nur schädliche Bakterien, sondern auch die nützlichen Bakterien der Darmflora.
Falsche Ernährung, viel Zucker, Weißmehl, ungesunde Fette, zu wenig Ballaststoffe, zu wenig Gemüse und zu wenig Früchte zerstören die gesunde Darmflora und führen gleichzeitig zur Entwicklung von schädlichen Bakterien und der Ansiedlung von Pilzen.
Bakterielle Infektionen können ebenfalls zu einem Ungleichgewicht der Darmflora führen.
Probiotika für Kinder gegen Durchfall
Wenn Kinder Antibiotika nehmen müssen, stellt sich häufig als Nebenwirkung akuter Durchfall ein. Während sich in einer Studie durch die Einnahme von Kefir keine Besserung zeigte, zeigten sich Probiotika in Studien als sehr hilfreich. Sie verkürzten den Durchfall um durchschnittlich einen Tag und hatten selbstverständlich keine Nebenwirkungen.
Probiotika für Kinder reduzieren Nebenwirkungen von Antibiotika.
Bei einer Arbeit aus dem Jahr 2013 zeigten Wissenschaftler ebenfalls, dass Probiotika antibiotikabedingten Durchfall sehr gut lindern und diesen auch vorbeugen können. Antibiotikabedingter Durchfall entsteht meist, weil Antibiotika die Darmflora so sehr schwächen, dass sich Durchfallbakterien ansiedeln können.
Offenbar führt die Einnahme von Probiotika – wie eine ganz aktuelle niederländische Studie vom Dezember 2015 ergab – zu einer vermehrten Bildung kurzkettiger Fettsäuren, die den Darmschleimhautzellen als Energiequelle dienen und somit die Darmschleimhaut schützen. Dies wiederum verhindert das Eindringen von Allergenen in den Blutkreislauf.
Darmflora bei Kindern aufbauen – Die ideale Prävention
Probiotika für Kinder sollten also idealerweise vorbeugend eingesetzt werden. Gerade wenn Kinder nicht gestillt werden, per Kaiserschnitt geboren wurden oder Antibiotika bekamen, können Probiotika zur Vorbeugung von Krankheiten gegeben werden, da bei den genannten Kindern die Entwicklung der Darmflora meist gestört oder verlangsamt ist. Probiotika können hier unterstützend eingreifen und die Darmflora der Kinder wiederaufbauen.
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